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2 Takt Benzin – früher für das Auto, heute für die Motorsäge

2 Takt Benzin – früher für das Auto, heute für die Motorsäge

Der 2 Takt Benzinmotor ist vielen noch als russender "Stinker" in Erinnerung: Das Konstruktionsprinzip wurde wegen der nicht zu bewältigenden Probleme, die sich durch die Konstruktion ergeben, bei Autos schon um 1960 herum von den meisten Herstellern aufgegeben. Nur in der DDR wurden bis Ende der Achtzigerjahre noch Zweitakter in Autos verbaut, bei Kleinkrafträdern hielten sie sich noch länger. Inzwischen kommt der Zweitakter nur noch in sehr speziellen Fällen zur Anwendung. Wissenswertes zum Thema 2 Takt Benzin und Zweitakter haben wir die hier zusammengestellt.

Wie funktionieren Zweitaktmotoren?

Ein Zweitaktmotor – umgangssprachlich meist "Zweitakter" genannt – ist ein Verbrennungsmotor, der in zwei Arbeitsschritten, den sogenannten Takten, eine Kolbenumdrehung erzeugt. 2 Takt Benzinmotoren sind ventillose Motoren mit Zündkerze und Gemischschmierung. Da Ein- und Auslasskanal durch den Kolben verschlossen und geöffnet werden, kommt der Zweitaktmotor ohne Ventile aus. Wie die Viertakter kann auch ein Zweitakter sowohl mit Benzin als auch mit Diesel betrieben werden, Diesel-Zweitakter sind allerdings unüblich und kommen heute nur noch in sehr grossem Massstab als Schiffsantrieb vor.

In welchen Fahrzeugen wurden 2 Takt Benzinmotoren verwendet?

Bei Autos waren Zweitakter in den Fünfzigerjahren in kleineren Modellen üblich, etwa bei Marken wie Saab, DKW, Subaru oder Mitsubishi. Die meisten Hersteller liessen das Prinzip aber bereits um 1960 herum wegen der konstruktionsbedingten Nachteile wieder fallen. Seit dieser Zeit hat sich der konkurrierende Viertaktmotor im PKW-Bereich durchgesetzt. Grössere Bekanntheit erlangten die Zweitaktmotoren vor allem durch DDR-Marken wie Wartburg, Trabant oder Barkas, in deren Modellen sie bis um 1990 herum verbaut wurden. Inzwischen werden die Motoren in PKW aufgrund der zahlreichen Nachteile nicht mehr verwendet.

Bei Zweirädern hielt sich die Technik wegen ihrer kompakten, preisgünstigen Bauweise länger. Vor allem bei Kleinkrafträdern wie Mopeds und Motorrollern waren Zweitakter lange Zeit dominierend, aber auch bei Rennmotorrädern, wo sie ihren Vorteil einer höheren Drehfreudigkeit ausspielen können. Durch moderne Abgasvorschriften sind Zweitakter aber auch bei Zweirädern in den 1990er- und 2000er-Jahren nach und nach verschwunden. Heute gibt es nur noch wenige Motorräder mit 2 Takt Benzinmotoren. Dabei handelt es sich meist um Geländemaschinen, bei denen der Zweitakter vor allem aufgrund seiner hohen Leistungsausbeute bei geringem Gewicht beliebt ist.

Gibt es noch andere Einsatzbereiche von 2 Takt Benzinmotoren?

Durch die lageunabhängige Motorschmierung (der Motor benötigt keine Ölwanne und keine Ölpumpe) ist der 2 Takt Benzinmotor bei tragbaren Kleingeräten wie Motorsägen, Motorsensen, Laubsaugern oder Laubbläsern von Vorteil und hat sich daher in diesem Anwendungsbereich weitgehend durchgesetzt. Meistens wird der Motor dabei als Einzylinder mit Gebläsekühlung konstruiert. Auch bei Aussenbordmotoren für Boote sind Zweitakter recht verbreitet, darüber hinaus finden sie für Spezialbereiche wie Ultraleichtflugzeuge oder Jetski Verwendung.

Was sind die Vor- und Nachteile eines 2 Takt Benzinmotors?

Ein 2 Takt Benzinmotor hat aufgrund seiner speziellen Konstruktion einige Vorteile:

  • Er besitzt durch die häufigeren Zündungen eine gleichmässigere Drehmomentabgabe.
  • Da es nur wenige bewegliche Teile gibt, ist der Motor klein, leicht, preisgünstig herzustellen und wartungsarm.
  • Durch die Gemischschmierung, die ohne externe Ölwanne auskommt, ist die Lage des Motors unerheblich, was für bewegliche Geräte wie Motorsägen oder andere Gartengeräte ein erheblicher Vorteil ist.

Diesen Vorteilen stehen jedoch eine Reihe konstruktionsbedingter Nachteile gegenüber, die vor allem Laufruhe und Geräuschentwicklung negativ beeinflussen und schlechte Abgaswerte zur Folge haben. Moderne Abgasnormen lassen sich mit Zweitaktern nur sehr schwer erfüllen, sodass sie heute in Fahrzeugen kaum noch Verwendung finden.

Welches Mischungsverhältnis aus Benzin und Öl benötigen 2 Takt Benzinmotoren?

Die meisten 2 Takt Benzinmotoren arbeiten mit der sogenannten Mischungsschmierung: Dabei wird der Motor mit einer Mischung aus Benzin und Öl betrieben, einen separaten Ölkreislauf wie bei einem Viertakter gibt es nicht. Der Ölanteil im Kraftstoff wird mit verbrannt und ergibt das typische, unangenehme Qualmen aus dem Auspuff. Das Mischungsverhältnis zwischen Kraftstoff und Öl lag in den Dreissigerjahren noch bei 1:10, später konnte der Ölanteil durch die Verwendung spezieller Hochleistungsöle auf 1:50 oder 1:100 reduziert werden. Die letzten Trabantmodelle verwendeten ein Mischungsverhältnis von 1:50, das auch bei modernen Motorsägen und anderen Kleingeräten üblich ist. Als Fahrzeuge mit 2 Takt Benzinmotoren noch gängig waren, gab es an den Tankstellen Zapfsäulen mit speziellem Zweitaktgemisch im Mischungsverhältnis 1:50. Wer heute noch einen Zweitakter als Fahrzeug betreibt, muss sich das Gemisch aus Benzin und Zweitaktöl selbst herstellen.

Was ist Alkylatbenzin?

Alkylatbenzin ist eine Benzinsorte, die speziell für Kleingeräte mit Zweitaktmotoren hergestellt und auch als Gerätebenzin bezeichnet wird. Es ist besonders arm an gesundheitsschädlichen Stoffen und kann daher auch dort eingesetzt werden, wo der Betreiber den Abgasen direkt ausgesetzt ist, etwa bei Motorsägen. Alkylatbenzin ist heute als fertige Zweitaktmischung im Handel erhältlich.

Welchen Service brauchen Zweitaktmotoren?

Durch das Verbrennen des Ölanteils im Zweitaktgemisch lagern sich Rückstände, die sogenannte Ölkohle, im Motor sowie in der Auspuffanlage ab und können dadurch auf Dauer die Leistung des Motors beeinträchtigen und Folgen bis hin zu einem Kolbenschaden nach sich ziehen. Diese Rückstände müssen daher regelmässig entfernt werden. Abgesehen davon gelten 2 Takt Benzinmotoren als servicefreundlich, da sie viel weniger Teile haben als ein Viertaktmotor und der Ölwechsel komplett entfällt.

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